LOTTA #44 ist da

Schwerpunkt #44: Opferperspektiven. Rechte Gewalt und deren Opfer

In der wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit der extremen Rechten stehen meist die Täter_innen, deren Gewalttaten und die diese Taten legitimierende Ideologie im Mittelpunkt. Die Perspektive der Opfer fehlt hingegen oftmals. Die Bedürfnisse von Opfern rechter Gewalt werden nicht ausreichend wahrgenommen. Nach dem Erleben von Gewalt sind die Opfer und deren soziales Umfeld meist überfordert und unterstützungsbedürftig. Zu den körperlichen Verletzungen kommen oftmals die Folgen einer Traumatisierung wie Alpträume und Angstzustände hinzu.

In den östlichen Bundesländern existieren seit über zehn Jahren spezielle Beratungsstellen für Opfer rechtter Gewalt. Sie erfüllen zwei wichtige Funktionen: Sie bieten erstens den Betroffenen rechter Gewalt direkte Unterstützung bei der Verarbeitung der Gewalttat unter der Prämisse der Parteilichkeit und der Achtung der Autonomie des Opfers. Zweitens treten sie in der Öffentlichkeit für eine Solidarisierung mit Opfern rechter Gewalt ein und begeben sich an der Seite der Betroffenen in Aushandlungsprozesse mit Vertreter_innen von Sicherheitsbehörden, Politik und Zivilgesellschaft.

Im Schwerpunkt der LOTTA #44 werden die Dimensionen rechter Gewalt sowie die Unterstützungsmöglichkeiten für die Opfer dieser Gewalt aufgezeigt. Die Artikel werden eingerahmt von einer Chronik (bekannt gewordener) Fälle tödlicher rechter Gewalt aus Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.

LOTTA – antifaschistische Zeitung aus NRW, Rheinland-Pfalz und Hessen gibt’s für drei Euro im Buchhandel (ISSN: 1865-9632), im Handverkauf und an Infotischen. Und natürlich im Abo (13 Euro für vier Ausgaben).
Nähere Infos: http://projekte.free.de/lotta

Weitere Themen:

Gesellschaft

  • Michael Hartmann: Klassenkampf von oben – Sloterdijk, Sarrazin und die Verteilung der Kosten der Finanzkrise

Extreme Rechte

  • Michael Klarmann: Der „Panzer“ – Nazikader unter der Lupe: René Laube
  • Andreas Kalert: Das Neonazi- Netzwerk „Westfalen- Nord“. Ein Aktionsbüro zwischen NRW und Niedersachsen
  • Jens Büttner und Andreas Stein: Minirock statt Minarett? Landtagswahl 2011 in Rheinland- Pfalz
  • Verena Grün und Matthias Ritter: Die NPD die Wende? Erneute Wahlschlappe für die NPD in Hessen
  • Viktor Pohl: Alles aus einer Hand. Internetdienste von Kameraden für Kameraden
  • Johannes Hartwig: Betrauerte Täter. Der neonazistische »Trauermarsch« in Bad Nenndorf

Braunzone

  • Mats Fogeman, Lisa Manzetti und Max Hölz: Die Rückkehr der Irrationalität. Wie rechte Thesen in der Linken Beifall finden

International

  • Jörg Kronauer: Back to Horthy. Ungarn setzt seinen Rechtskurs fort

Geschichte

  • Interview mit Beate Klarsfeld. „Kein Gefühl der Rache, aber der Gerechtigkeit“

(Anti)Rassismus

  • Daniel Markgraf: „Kompromisslos vorgehen“. Zur Situation der Roma in der Dortmunder Nordstadt

Hintergrund

  • Heinz-Jürgen Voß: Geschlecht… …oder: Freiheit wäre viel lustiger

Repression/Justiz

  • Prozessbegleitungsgruppe „Tausend Kreuze Münster“: „Blockaden“ als „Versammlungssprengung“? Kriminalisierung von Protestformen in Münster