Neues aus der Projektwerkstatt in Karben bei Frankfurt: Vortrag mit Felix Menzel angekündigt

Lange war es ruhig um die sogenannte „Projektwerkstatt“ in Karben bei Frankfurt. Doch nun ist eine Veranstaltung angekündigt, mit der sie zeigt, wo sie politisch steht.
Für Freitag, den 24.01 um 19 Uhr wird ein Vortrag mit Felix Menzel zu „Skandalokratie“ im Sozialen Netzwerk Facebook beworben. Menzel ist Chefredakteur der neurechten Schülerzeitschrift „Blaue Narzisse“ und Autor der neurechten Zweimonatszeitschrift „Sezession“. Zur Veranstaltung hat sich unter anderem Daniel Lachmann, der stellvertretende Landesvorsitzende der NPD Hessen, angekündigt.  Achim Sommerbach, Autor der „Blauen Narzisse“ und der Projektwerkstatt sehr verbunden, lockt mit der Aufforderung, vorbeizukommen, um die Antifa zu ärgern. Die habe auch eine Einladung erhalten. Außerdem postet er: „Ja auf, Handschuhe nicht vergessen :-), man kann ja nie wissen.“

Die „Projektwerkstatt“ besteht seit Mai 2013. Nach großem Medienecho und starkem Gegenwind aus der örtlichen Bevölkerung sah es zeitweise fast so aus, als müsse Andreas Lichert, der Betreiber der „Projektwerkstatt“, seinen Versuch, ein Zentrum für die „Neue Rechte“ zu betreiben, wieder aufgeben. In der Folge war er sehr darauf bedacht, das Image eines extrem rechten Zentrums wieder loszuwerden. Dazu grenzte er sich öffentlich von der „Identitären Bewegung“ ab, mit denen er die Projektwerkstatt laut Blog der Blauen Narzisse noch eröffnet hatte.

Die "Projektwerkstatt" in Karben

Die „Projektwerkstatt“ in Karben

Referent Menzel
Umso erstaunlicher, dass sich Lichert mit der Einladung von Felix Menzel nun klar zu seiner politischen Ideologie bekennt. Menzel gilt neben Götz Kubitschek und anderen als einer der wichtigsten Protagonisten der Intellektuellen Neuen Rechten in Deutschland. Er ist Mitbegründer der Zeitschrift „Blaue Narzisse“ und deutschlandweit als Referent unterwegs. Stets bewegt er sich dabei zwischen dem rechten Rand der CDU, rechten Burschenschaften und der NPD. Berührungsängste scheint es für den Chemnitzer Menzel nicht zu geben. Entsprechend sind in dem von ihm mit eröffneten „Zentrum für Jugend, Identität und Kultur“ in Dresden auch Mitglieder der NPD nicht unerwünscht. Ein stumpfes „Deutschland den Deutschen“ oder „Ausländer raus“ wird Menzel aber sicher nicht über die Lippen kommen. Von der „erodierenden deutschen Kultur“ und „fehlenden Identifikationsmerkmalen“ ist stattdessen die Rede. Mit Lichert verbindet ihn außerdem die Aktivität beim „Institut für Staatspolitik“, ein Kreis neurechter Intellektueller, der regelmäßig Seminare und Tagungen ausrichtet.

Gerne gesehen
25 Teilnehmende sollen sich laut Facebook bereits für die Veranstaltung angekündigt haben. Daniel Lachmann fragt in dem Sozialen Netzwerk vorsichtshalber nach, ob auch NPD-Mitglieder erwünscht seien. Von Achim Sommerbach erhält er daraufhin die klare Antwort: „Nationale Demokraten sind da auch gerne gesehen, ja.“ Dass auch „die Antifa“ auftauchen könnte, scheint einige jedoch mehr zu locken als die Aussicht auf Menzels Ausführungen zur „Skandalokratie“.

Älterer Artikel zur „Projektwerkstatt“: http://www.infobuero.org/2013/07/die-projektwerkstatt-in-karben/